Der Begriff "Rassendisposition" ist heutzutage umstritten und wird von vielen Experten vermieden, da er auf falschen Vorstellungen von Rasse basiert und ethisch problematisch ist. Rasse ist keine wissenschaftlich fundierte biologische Kategorie, sondern eher eine soziale Konstruktion.
Stattdessen ist es hilfreicher, von genetischer Vielfalt oder genetischer Variation zu sprechen, wenn man über unterschiedliche Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten spricht. Diese genetische Variation ist komplex und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich genetischer, umweltbedingter und sozialer Einflüsse.
Der Zusammenhang zwischen Sichelzellanämie und Malaria besteht darin, dass Menschen, die Träger des Sichelzellgen sind (Heterozygoten), eine gewisse Resistenz gegenüber Malaria aufweisen.
Dies liegt daran, dass die abnormen Hämoglobinmoleküle, die bei Sichelzellanämie auftreten, die Vermehrung des Malaria-Parasiten in den roten Blutkörperchen beeinträchtigen können.
Daher sind Menschen mit Sichelzellenträgern in Regionen, in denen Malaria verbreitet ist, in gewissem Maße vor der Krankheit geschützt. Dies führt zu einer höheren Rate von Sichelzellenträgern in Malaria-endemischen Gebieten, was als Beispiel für natürliche Selektion und Anpassung an die Umweltbedingungen dient.
Ein Beispiel für genetische Variation und Anfälligkeit wäre die Tatsache, dass bestimmte genetische Varianten, die in einigen Bevölkerungsgruppen häufiger vorkommen, das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen können. Zum Beispiel haben Menschen mit afrikanischen Vorfahren aufgrund einer genetischen Variante eine erhöhte Anfälligkeit für Sichelzellanämie. Dies ist jedoch eine sehr vereinfachte Darstellung und berücksichtigt nicht die Vielfalt und Komplexität der genetischen Variation.
Es ist wichtig zu betonen, dass Krankheitsanfälligkeit nicht auf "Rasse" reduziert werden kann, da sie von vielen Faktoren abhängt und individuell unterschiedlich ist. Die Verwendung des Begriffs "Rasse" in diesem Kontext ist wissenschaftlich und ethisch problematisch. Es ist besser, von genetischer Variation und individueller Anfälligkeit zu sprechen.