onkotischer Druck

Der onkotische Druck, auch als kolloidosmotischer Druck oder Proteindruck bezeichnet,
ist eine wichtige Kraft in biologischen Systemen, die durch gelöste Proteine in einer Flüssigkeit erzeugt wird.

Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitsaustauschs zwischen Blutgefäßen und Geweben.

Der onkotische Druck entsteht hauptsächlich durch Plasmaproteine, insbesondere Albumin, die in den Blutgefäßen vorhanden sind. Diese Proteine sind aufgrund ihrer Größe und Ladung nicht in der Lage, leicht aus den Blutgefäßen in das umgebende Gewebe zu gelangen. Daher bleiben sie hauptsächlich im Blutkreislauf zurück.

Wenn das Blut durch die Blutgefäße zirkuliert, tritt eine gewisse Menge an Wasser und gelösten Substanzen aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe aus. Gleichzeitig kann aber auch eine Rückresorption von Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Blutgefäße stattfinden. Dieser Flüssigkeitsaustausch wird als Filtration bezeichnet.

Der onkotische Druck wirkt diesem Flüssigkeitsaustritt entgegen und fördert die Rückresorption von Flüssigkeit in die Blutgefäße. Dies geschieht, weil die gelösten Proteine in den Blutgefäßen eine höhere Konzentration haben als im umgebenden Gewebe. Das erzeugt einen osmotischen Gradienten, der dazu führt, dass Wasser aus dem Gewebe zurück in die Blutgefäße diffundiert.

Der onkotische Druck ist wichtig, um das Gleichgewicht des Flüssigkeitsvolumens im Körper aufrechtzuerhalten und verhindert das Entstehen von Ödemen (Flüssigkeitsansammlungen) in den Geweben. Er trägt auch dazu bei, den Blutdruck zu regulieren, da er einen Teil der Flüssigkeit in den Blutgefäßen zurückhält.

Ein Ungleichgewicht im onkotischen Druck kann zu Störungen führen, wie beispielsweise bei Lebererkrankungen, die die Produktion von Albumin beeinträchtigen können. In solchen Fällen kann der onkotische Druck abnehmen, was zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung im Gewebe und damit zu Ödemen führen kann.

Onkotischer Druck

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